Zur Anmeldung als Teilnehmer bitte E-Mail mit Nennung des gewünschten Benutzernamens an: pfenz@mail.de

Julius Schneider

Von Stadtwiki

Wechseln zu: Navigation, Suche

Julius „Ullus“ Schneider (* 5. März 1925 in Pforzheim; † 27. März 2009 in Pforzheim) war Uhrmachermeister in Pforzheim und Leichtathlet beim Sportclub Pforzheim. Er war acht Mal deutscher Meister im Stabhochsprung und hielt mit 4,21 Meter den deutschen Rekord.

Leben

Julius Schneider wurde 1915 in Pforzheim geboren und ist hier auch aufgewachsen. Im Würmtal beim Sportclub Pforzheim beobachtete er die Leichtathleten beim Training. Bereits als Elfjähriger sprang er „mit einem Bohnenstecken“, wie er selbst bei seinem 80. Geburtstag berichtete, schon 2,43 Meter hoch. Als Jugendlicher war er badischer Meister, ehe der Zweite Weltkrieg die sportliche Karriere unterbrach.

Der Leichtathlet des SC Pforzheim, der von seinen Freunden nur „Ullus“ genannt wurde, war in den 1950er-Jahren acht Mal deutscher Meister im Stabhochsprung und hielt eine Zeit lang mit 4,20 Meter den deutschen Rekord. Einen ähnlichen Erfolg hat vor und nach ihm niemand aus der Pforzheimer Leichtathletik gefeiert. Stabhochsprung – das war in den Nachkriegsjahren, als Julius Schneider seine erfolgreichste Zeit hatte, noch ein gänzlich anderer Sport als heute. Der Sprung wurde mit Bambusstäben ausgeführt, gelandet wurde in einer Sandgrube. Heute stehen den Athleten technisch ausgereifte Glasfiberstäbe zur Verfügung, die Landung erfolgt weich auf Matten.

Seine sportliche Sternstunde erlebte er am 28. Juli 1951 im Düsseldorfer Rheinstadion. Vor 10.000 Zuschauern meisterte er problemlos die damalige „Schallmauer“ von vier Metern. Der deutsche Rekord stand bei 4,16 Meter, doch der Pforzheimer war an diesem Tag nicht zu bremsen und sicherte sich mit 4,20 Meter den Rekord und den Meistertitel. Ein Jahr später verbesserte er seinen eigenen deutschen Rekord noch einmal auf 4,21 Meter. Achtmal wurde „Ullus“ Schneider deutscher Meister, in der Halle und im Freien. Ein großer internationaler Erfolg blieb ihm aber verwehrt. Ein Jahr nach seinem deutschen Rekord verpasste er die Olympischen Spiele 1952 in Helsinki wegen eines Muskelfaserrisses.

Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn blieb der Uhrmachermeister seinem Sportclub Pforzheim als Funktionär verbunden und gehörte zu den Organisatoren der gut besuchten Leichtathletik-Sportfeste in den 1950er-Jahren im Würmtal. In seinen letzten Lebensjahren lebte Julius Schneider zurückgezogen in der Pforzheimer Nordstadt, ging aber noch jede Woche mit einem Bekannten auf ausgedehnte Fahrradtouren. Dieser Bekannte fand ihn leblos im Bett vor. Vermutlich starb er an Herzversagen.

Quellen

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Themenportale
Unterstützt von
Werkzeuge